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Der Gebäudekomplex wurde 1898 und 1930 von der  Landesversicherungsanstalt Berlin nach und nach errichtet ist heute eine hoch frequentierter Lost Place in Deutschland.

 

 

Vor der Corona Krise kamen an den Wochenenden bis zu 2000  Besucher. Der Komplex besteht aus etwa 60 Gebäuden auf einer  Gesamtfläche von bis zu 200 Hektar.

Anfang des 20 Jahrhundert waren die Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch. An Orten, wo die Luft und andere Umstände sich positiv auf die  Gesundheit auswirkten, wurden Lungenheilstätten errichtet. Natürlich gab es auch im Harz einige davon.

In Beelitz war das Mikroklima für so eine Heilstätte geeignet und so  wurde dort intensiv gebaut. Es wurde, heute würde man sagen, ein  Vorzeige-Projekt errichtet und nicht an Materialien gespart. Auch die  Versorgung der Patienten war Überdurchschnittlich. Es gab mehrmals  Fleisch in der Woche und so einige Sachen mehr.

Viele Patienten waren dadurch logischerweise besser versorgt als zu  Hause. Alkohol und andere Stimulanzien spielten bei der Genesung eine  gewichte Rolle. Wenn man alles zusammenfasst, dann lag die Genesungsrate bei erstaunlichen 70 %.

Die Tuberkulose war Anfang des Jahrhunderts ein großes Problem.  Schlechte Wohnverhältnisse und die Zusammenballung durch die  Industrialisierung führte zu einer erhöten Ansteckungsgefahr. Selbst  der Gefreite Adolf H. lag 1916 für mehrere Wochen in der Heilanstalt.

Auch Erich Honecker lag in der Einrichtung. Zu dieser Zeit war es ein  Militärkrankenhaus der Sowjetunion. Es war das größte Krankenhaus, was  außerhalb der Sowjetion betrieben wurde. 1994 wurde es aufgegeben. Die  Betreiber wollten ein Kinderkrankenhaus daraus machen, aber die  deutschen Denkmalschutzauflagen waren zu hoch und so wurde es  aufgegeben. Was noch sehr interessant ist, alle russischen Kinder, die  bis 1994 dort geboren wurden, bekamen als Geburtsort Moskau eingetragen.

Heute ist es ein reiner Touristenmagnet. Es gibt einen Baumkronenpfad,  der 320 Meter lang ist und bis in eine Höhe von 23 Meter reicht. Überall sind Bauarbeiten, die auf eine Erweiterung des Pfades hindeuten. Auch  für Essen und Trinken ist gesorgt, so dass der Besucher sich ruhig Zeit  lassen kann, um die ganze Sache auf sich wirken zu lassen
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